Der Ophthalmologe

Prof.Naumanns Abschied aus TübingenDie ungeplante Möglichkeit zur Fachausbildung lässt sich allenfalls so umschreiben: zur rechten Zeit am rechten Ort.
Die traditionsreiche Augen- Uni Tübingen- seit 1912 schon im eigenen Haus- war soeben auf Betreiben des scheidenden Chefs Harms in 3 gleichberechtigte, unabhängige Abteilungen aufgegliedert worden- und dies in einer Zeit des Umbruchs in unserem Fach: GOH Naumann....
Erste serienmässige Kunstlinsen, operative Ästhetik als Verpflichtung für den staunenden Assi, diagnostische Systematik, die nach Jahrzehnten noch vor Irrwegen bewahrt- und eine klare, von der Pathologie gespeisten Didaktik: die “pathologische Leitschiene” als Modell eines dynamischen Krankheitsverständnisses.

Op  BildBei dem Schüler von Meyer- Schwickeradt, Prof. Wessing, der die Retinologie leitete, erste Laserschritte-(der Wirbelsäulenkiller Xenon-Bombe war noch lange Zeit Methode der Wahl!)
Schliesslich die Rückkehr seines damaligen OA  Laqua, der mit Machemer in USA die Glaskörperchirurgie entwickelt hatte: ich durfte die meisten seiner Vitrektomien assistieren-eine besondere Ehre, denn damals war es mit der Geräteautomatik noch nicht sehr weit her, will heissen: ein gewisses Mass an spontaner Intelligenz und Situationskomik konnte dem OP-Erfolg nicht schaden!

Schliesslich 18 Monate bei Kreissig: ”Minimalchirurgie” und erste Ballonplomben...eine harte Schule, für die ich heute noch dankbar bin. Prof. Kreissig verdanke ich, durch ihre Vortragseinladung zur 72. Tagung der Württ. Augenärztl.
Vereinigung April 1988 in Tübingen den ersten Auftritt auf dem "wissenschaftlichen Laufsteg".
Regelmässiger Gast in Tübingen war der legendäre Lehrer Kreissigs, Harvey Lincoff aus New York. Sein Lob für die radiäre 3-mm-Plombe des kleinen Assis bleibt -samt Händedruck- ein Ereigniss: "Mister M. that's perfect!"... und natürlich fachliche Verpflichtung.
Nicht zu vergessen: Aulhorn, genial als Mensch und Wissenschaftlerin gleichermassen, inbegriff dessen was wir als "Tübinger Geist" bezeichneten.

Besonderes Leitbild war mir OA Völcker - nicht nur, weil er „meine“ erste Cat.
– damals noch i.c. – assistierte. In einer Zeit der hirn- (und noch nicht computer) -gesteuerten Sichtweise zwang er uns auf der Glaukom- Abteilung Naumann, per Kontaktglas die Papillen realistisch nachzuzeichnen ... eine "Sehschule" der besonderen Art. In gemeinsamen Wochenenddiensten beeindruckte und prägte er mich mit seiner skrupulösen Sorgfalt im Umgang mit den Patienten.
Der jahrzehntelange Augen-Uni.Chef in Heidelberg ermöglichte mir zudem über seinen damaligen OA Holtz- jetzt Bonn- 2003 die erste Uni- Präsentation unseres RLS- Verfahrens bei Trockener AMD - s.u. Prof. Holtz war es auch, der mich ermutigte, das Verfahren auf einem Wissenschaftskongress vorzutragen.

Bestens gerüstet, konnte ich dann als OA am Städtischen Klinikum Braunschweig Ende 81 bis Ende 84 die Augenabt. diagnostisch und therapeutisch in die Neuzeit führen: Im Dezember 81 lernte ich bei einem kleinen Vitrektomie- Kongress in Köln privat bei Prof. Heimann den Dr. Zivojnovic aus Rotterdam
kennen, der damals die moderne Silikon- Chirurgie entwickelte: mein “Damaskus- Erlebnis”. Erst als ich diesen schlichten Mann hörte, war mir klar, dass ich nur noch “Augen” machen würde...Er lud mich bis Januar 85 regelmässig zu Wochenhospitationen ein, wo ich Gelegenheit hatte, alle seine Bemühungen und Ergebnisse in mich aufzunehmen. Im ersten Jahr war das Interesse an seiner Arbeit noch dermassen gering, dass ich quasi “Privatunterricht” bei ihm genoss-.
Am 16.Dezember 82 machten wir in Braunschweig unseren ersten diesbezüglichen- und erfolgreichen- Eingriff.
Um in eigener Regie stress- und intrigenfrei arbeiten zu können, übernahm ich 1985 eine wegen Ineffizienz zum Schliessen verurteilte Belegabteilung am KKH Peine unsteril und mit HNO in “Wohngemeinschaft”.
(Vorher -Fruhjahr 85- Hospitation bei Prof.Dardenne in Bonn, als er noch der Uni- Augenklinik angehörte und gegen alle Widerstände die ambulante Entfernung des Grauen Stars in Deutschland durchgesetzt hatte.)

Peiner Netzhautkongress 1989 Referenten:
Professoren:

Strik (Oldenzaal),
W.D. Ulrich (Leipzig),
G.Rieger (Wien),
W.Schrader (Würzburg), F.Dannheim (Hamburg),
S.Bopp (Lübeck),
Dr. E.Mischischek (Peine)

 

Der Landkreis bescherte mir einen Neubau des Funktionstraktes, der keine Wünsche offenliess: bis zu den schwierigsten Netzhauteingriffen war alles abgedeckt, zumal ich für letzteres per Leasing und Kredit die diagnostischen und operativen Einheiten beigesteuert hatte.
Ab 88 waren wir regelmässig im Dienste unserer Wissenschaftsgesellschaften DOG, DGII und Retinologische Gesellschaft als Vortragender auf Fachkongressen und in der Literatur vertreten. Die enge  Zusammenarbeit mit der Abt. Ulrich der Uni Leipzig ab 86, wo die modernen Gerätschaften Prof.Ulrich und Dr.Mitschischekund Methoden zur Glaukom- Früherkennung und Durchblutungsforschung entwickelt wurden, erwies sich als segensreich für unsere eigenen Bemühungen auf diesen Gebieten- bis heute.
Frucht dieser Zusammenarbeit war u.a. der Peiner Netzhautkongress März 89 mit Referenten aus 5 verschiedenen Ländern.
Ab Januar 90 implantierten wir ein amerikanisches Patent, die sog. Maculalinse nach Koziol/ Peyman, die bei Maculadegeneration oft sehr gute Leseergebnisse brachte- jedoch an der maroden Maculasituation nichts änderte.
Deshalb suchte ich weiter, bis ich Herbst 2ooo das Prinzip zur “Retinalen Laser-Stimulation”(RLS) entdeckte, mit dem es gelingt, ohne Schmerzen, ohne Narben und praktisch über Nacht Sehverbesserungen bei der Trockenen Form der AMD zu erzielen, für die es bislang weltweit noch keine Therapie gibt:85% der Degeneration sind “Trockene”!!
Über 60% erreichten bei uns normale Lesefähigkeit, über 30% Sicherheit und Unabhängigkeit im täglichen Leben.
Das Verfahren wurde März 03 erstmals im “Augenspiegel” veröffentlicht, 7/03 auf dem Kongress der Retinologischen Gesellschaft in Tübingen.2/05 auf Initiative des NDR Beitrag im
Gesundheitsmagazin “Visite”. Im Juni 07 Beitrag auf der Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft in Köln.

“RETINALE LASER STIMULATION“ – (RLS / LLLT)
 EIN ERFOLGSVERSPRECHENDES VERFAHREN
ZUR VISUELLEN REHABILITATATION BEI “TROCKENER“ AMD

Vorliegende quantitative Studie war als Fortsetzung der 3/03 im "Augenspiegel“ erschienenen qualitativen Arbeit geplant, Anfang 2006 eingereicht und schriftlich von der Chefredaktion (U. Lüdtke) zur Veröffentlichung akzeptiert.
Seither gibt es keinerlei Fortschritt in dieser Sache.
Deshalb entschliessen wir uns zu dieser Art der Veröffentlichung, damit die Mauer zwischen Betroffenen und professionellen "Wahrheitshütern", selbsternannten Experten und Spezialisten durchbrochen wird.

 

Die quantitative Studie gibt es hier als pdf

the quantitative study can be found here as a pdf

Der mündige Leidensträgen kann selbst ausprobieren, was ihm nützt...!
Schließlich sind alle relevanten Untersuchungen und die Erstbehandlung kostenlos. Irgendwelche Vorauszahlungen oder Verpflichtungen gibt es nicht.

Zur Illustration der wissenschaftlichen Bemühungen um die verschiedenen Aspekte in der Ophthalmologie empfiehlt sich das folgende Literatur- Verzeichnis

Die „Low-Laser-Therapie“ (LLLT) fusst wesentlich auf den theoretischen und experimentellen Vorgaben der Schule RUBINOV /Kiew.

Während die Methodik in einigen Medizinbereichen zunehmend therapeutisch genutzt wird, finden sich im Bereich der höchstorganisierten Sinnesorgane-Augen und Ohren-bislang nur beargwöhnte Einzelkämpfer: für die Ophthalmologie dürfen wir das Urheberrecht -seit Ende 2000- für uns in Anspruch nehmen. Seit Mitte der 90ger befasst sich der Otologe Dr.Wilden (Bad Füssing) in Theorie und Praxis schwerpunktmässig und mit vielfach publiziertem Erfolg  mit der LLL-Therapie  u.a. bei Tinnitus. Ihm verdanke ich die Möglichkeit zu meiner ersten Präsentation der „Retinalen Laser-Stimulation“ -(RLS) im Rahmen des 7.Symposiums der DA f P Oktober 2002 in meiner Heimatstadt Dresden.

Zu der Homepage von Dr. Wilden gelangen sie hier.